Archive for the ‘Wirtschaft’ Category

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Microsoft präsentiert den Einzug der IT ins Auto

Januar 9, 2010

Gestern präsentierte Microsoft neben dem Tablet PC auch Ideen zur Vernetzung im Auto. In diesem Zusammenhang habe ich abseits der vorgestellten Systeme von Ford etc eine Frage: Wieso gibt s es das Iphone nicht festeingebaut als Multimediacenter ?
Nein, ich meine nicht, dass es direkt von Apple kommen müßte. Doch stelle man sich ca 2 Bildschirme quer übereinander vor. Berührungsempfindlich. Mit Symbolen für Heizung, Radio, mp3 Sammlung und Navigation. Zum Drücken, schieben, vergrößern etc. Aus meiner Zeit bei einem Autohersteller weiß ich um die Zurückhaltung hinsichtlich berührungsempfindlichen Oberflächen. Angeblich würde der Fahrer das nicht favorisieren. Allerdings war exakt das die Aussage von Nokia, als Apple das iPhone und die Bedienung vorstellte. Die Kunden hätten diese Art der Bedienung abgelehnt.

Im Auto wäre es doch herrlich mittels einem Schieber die Heizung einzustellen. Oder mit einer Geste einfach den Kartenausschnitt zu verändern. Zudem böte sich durch eine Schnittstelle ein App Geschäft an, ähnlich dem von Apple. Twitter, Wetter, Börse etc. Hinsichtlich der Fahrsicherheit sollte die Bedienung sowieso nur im Stand erfolgen. Jaguar schränkt dies ein, während die Großen BMW, Mercedes, Audi und VW das Spielen während der Fahrt erlauben. Die Möglichkeiten scheinen unbegrenzt. Da aber nicht jeder mit seinem Auto sprechen möchte, ist das doch eine gute Alternative. Mal sehen, wer so schlau ist und gegen den vermeintlichen Strom schwimmt.

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Der erste Schritt ist getan. Danke GM

November 4, 2009

Vor wenigen Stunden erreichte die frohe Kunde auch die Küste Europas. Opel bleibt amerikanisch. Wunderbar.
Damit geht ein über 6 monatiges Politikschauspiel der untersten Schublade endlich zu Ende – ausnahmsweise einem guten ! Die Steuerzahler werden nicht Teil der Kolchose Opel und sparen sich hoffentlich Geld. Wenn auch hier Gefahr droht, dass Koch, Merkel und Rüttgers erneut die Wähler mit „Wir sind alle Opelaner“ beschwichtigen.
Doch eins nach dem anderen. GM hat sich entschieden für die deutsche Technik und gegen das vage Spiel mit den EU Staaten und deren politischer Hoheit in Brüssel. Was müssen wir manchmal nicht alles wegen diesen Ministern und Ihrer Ideen durchmachen – die Krümmung der Banane z.B. – doch jetzt haben Sie uns geholfen.
Das GM schon in der Absage freilich nach Geld ruft ist normal. Schließlich weiss man um das stümperhafte Auftreten der Gegenseite. Doch hoffentlich verschätzen sich die Kollegen in Detroit nicht, letztlich ist die Wahl um. Wir als Bürger können meines Erachtens nur froh sein. Denn Opel und die Entscheidung alle Werke zu erhalten, war eine Lüge und wirtschaftlich auf Sand gebaut. Also Daumen drücken, dass wir mit ein paar Arbeitslosen davonkommen. Das Geld könnten wir viel besser bei der Ausbildung gebrauchen.

Ergänzung: die Meldungen überschlagen sich, kündigt GM doch harte Sparmaßnahmen an. Ein Schelm wer Böses dabei denkt. Es ergeben sich hier 2 Szenarien.
A) Alle Rettung war ein populistischer „Stunt“ um die Wahl zu gewinnen. Ein denkbares Szenario bei den machtgeilen Opportunisten unter den Ministerpräsidenten und Kanzlerkanditaten. Allerdings kommt das raus. Der Schaden wäre unermeßlich und so blöd ist nicht mal Roland Koch
B) GM hatte das alles geplant. Der Riese wartet ruhig ab, bis hier alles verhandelt war und ruft dann die Zugeständnisse an Magna einfach für sich ab. Die Politik und vor allem die Gewerkschaft ist düpiert und gleichermaßen Schachmatt gesetzt. Sie haben sich aus dem Fenster gelehnt, weil Sie Arbeitsplätze retten wollen. Das Utopia wie vorher tritt nicht ein, aber besser weniger Jobs retten Ala Insolvenz. Jürgen Rüttgers nennt das Turbokapitalismus. Andere nennen das Wirtschaft. Willkommen in der wirklichen Welt und Hut ab vor GM und deren Verhandlungsteam.

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Anwalt in Sachen Porsche

Juni 22, 2009

Seit 1993 Wiedeking den Vorstandsvorsitz bei der Porsche AG übernahm, ging es mit dem Autohersteller nur aufwärts. Die Erfolgsgeschichte ist bekannt und Wiedeking wurde als leidenschaftlicher Firmenlenker weltberühmt, der den richtigen Riecher für die kleine Sportwagenschmiede praktisch im Abo gebucht hatte.

Vor Monaten, wenn nicht Jahren,  ahnte er, daß es Probleme geben könnte mit dem Wachstum und den Entwicklungskosten. Trug der Cayenne doch erheblich zum Firmenerfolg bei, schuldet er das dem freunschaftlichen Vertrag mit VW. Cayenne, Tourag und Q7 laufen von einem Band. Die  Gleichteilequote bei Touareg und Cayenne ist so hoch, man kann sich fast nicht vorstellen, daß Menschen so blöd sind den Aufpreis für ein Porschelogo zu zahlen. Doch sie taten es. Massenweise.

Dies war wohl der Beginn der Erkenntnis, daß die Entwicklung, gepaart mit den immer enger werdenden Umweltauflagen, für neue Fahrzeuge stetig teurer werden wird, gleichzeitig sich am Markt aber nicht entsprechend mehr Fahrzeuge absetzen lassen. Irgendwoher mußte also Masse her, ohne die Klasse zu verraten. Mit Holger Härter heckte Wendelin Wiedeking den famosen Optionsscheinübernahmeschlachtplan für Volkswagen aus. Ein finanzwirtschaftlich betrachteter Husarenritt. Das Ende der Euphorie wird heute hier überall diskutiert und die beiden Herren kommen dabei nicht gut weg. „Verzockt“ ist mitunter noch milde ausgedrückt.

Die einseitige Berichterstattung der deutschen Presse ist wirklich langweilig, denn was ist denn eigentlich passiert ? Ein Unternehmen hat die Zeichen der Zeit erkannt, analysiert und Konsequenzen eingeleitet. Das David Goliath übernimmt ist dabei nur der Pfeffer in der Würze. Zumal die Unternehmenslenker sich auf weltweites, europäisches und deutsches Recht verließen. Daß die Sperrminorität bei einer Aktiengesellschaft bei 25% liegt und nicht bei 20%.

angelamerkelAngela Merkel und Christian Wulff haben eine politische Entscheidung gefällt. Wissentlich die EU vor den Kopf gestoßen. Schlichte, nackte Machtgeilheit. Dabei gerät ein Unternehmen unschuldig in wirtschaftliche Not. Es ist hier belanglos, ob die Familien Porsche und Piech Geld wie Heu haben. Ebenso ist es unerheblich, was Wiedeking damals über Staatshilfen sagte.

Schlußendlich hat der Staat das gesunde Unternehmen Porsche nahe an die Insolvenz gebracht, weil er gegen EU Recht verstößt, um Wählerstimmen zu halten. Daher plädiere ich klar für einen Kredit bei der KfW. Wenn ein Unternehmen den Kredit verdient hat, dann ist es Porsche.

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Es ist vollbracht – die Vollkasko vom Staat

Mai 30, 2009

Ohne jeden Zynismus gratuliere ich Theodor von Guttenberg zu seiner Standhaftigkeit in der „Opel“Frage. In den letzten Wochen wurde immer wieder nach Politikern mit Profil gesucht, wie ehedem ein Franz Josef oder Helmut Schmidt. Taataaa, hier ist einer.

Während die SPD sich in alter Bergbau- und Bauernmanier für eine Rettung der 25.000 Mitarbeiter stark macht, sieht Hr Guttenberg 80 Mio Menschen, einige davon Steuerzahler. Am Rande bemerkt, eine schwindende Zahl von Steuerzahlern. Da schon ausreichend über das Thema geschrieben wurde und die Rückendeckung aus der eigenen Partei für Theo s Einstellung dann auch kam, will ich hier mal eine Prognose wagen.

Ob Magna, Fiat oder sonstwer. Spätestens heute kennt jeder die Risiken und es gibt bei den Bietern Leute, die mit einem Taschenrechner umgehen können. Darüber hinaus bedarf es keiner Glaskugel, wie sich die Autoindustrie entwicklen wird. Also dürfte es relativ deckungsgleiche Risikomodelle geben. Magna’s Hintertür ist der Rückzug aus dem Geschäft und sollten Sie es durchziehen, so werden noch mehr als die jetzt bekannt gewordenen Menschen arbeitslos. Vielleicht schon im November, wenn die Wahl vorbei ist.

Mindestens eins der Werke in Deutschland wird mittelfristig geschlossen. In wenigen Jahren werden die Produktionsanlagen dann nach Osten wandern und mit Ihnen weitere Arbeitsplätze. Ich bleibe dabei, die Marke hätte untergehen sollen und all das Geld wäre für das Auffangen der Angestellten besser aufgehoben gewesen. 30% Überproduktion weltweit ! Jedes Dritte Auto.

Der nächste Kandidat steht auch schon parat. Arcandor, wobei ich den Laden schon nicht retten würde, weil er so scheiße heißt. Abgesehen davon gibt es hier sogar einen Käufer. Die Metro. Nur wieso mischt hier schon wieder der Staat mit und spielt sich zum Paten auf ? Ich glaube, nach der Bankenrettung und all den VEB Geldinstituten ist vor allem die linke Seite auf dem Geschmack der DDR gekommen.

Da fällt mir gerade was ein. Alle sprechen von Managergehältern und Verantwortung. Das Modewort „Nachhaltigkeit“ ist in aller Munde. Die Boni sollten nur bei guter Leistung ausbezahlt werden. Apropos Leistung: wäre es nicht eine Idee, den Politikern das dt. Durchschnittsgehalt zu zahlen und den Rest variabel zu halten ? Richtwerte könnten Reduzierung der Neuverschuldung, Verringerung der Sozialhilfeempfänger & des CO2 Ausst0ß, Senkung der Gesundheitskosten bei gleichbleibendem Service und zu guter letzt die Platzierung in der PISA Studie sein.

Die Kollegen sind alle vier Jahre im Amt. Da ist das eine oder andere sicherlich leistbar. Wenn am Ende nix herausgekommen ist, gibt es keine fette Bonuszahlung. Hat es hingegen geklappt, klingelt es in der Kasse. Oh und auch die Opposition wird beteiligt, sonst sperren die sich gegenseitig und nichts geht voran. Das wäre doch auch mal ein Modell, über das es sich nachzudenken lohnen würden ?

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Opel abwracken

März 30, 2009

Die Wirtschaftskrise schlägt so langsam auch in der Realwirtschaft durch. Seit Monaten bereits in der Automobilwirtschaft. Diese Industrie hat in den vergangenen Jahren satte 30% Überproduktion weltweit erreicht und steht nun vor einer dramatischen Konsolidierung.

Ähnlich wie in der Luftfahrt hält sich nun jedes autoproduzierende Land mit Verbissenheit an der sogenannten Schlüsselindustrie fest, als ginge es um ein nationales Erbe. Die Italiener und Griechen wollen Ihre Fluggesellschaften nicht gehen lassen und so passiert es gerade auch in Frankreich, England, Deutschland und vor allem den USA mit den Autoherstellern.

Es sind schon andere Firmen untergegangen, dafür neue entstanden. Dieses Konzeptes bedient sich der schwedische Staat, nach dessen Ansicht die Mitarbeiter das einzige Erbe sind, das es zu verteidigen gilt. Während Saab dem sicheren Ende entgegenfiebert, bereitet sich der Staat auf die Unterstützung der betroffenen Familien vor. Meines Erachtens ein guter Ansatz, den man in Deutschland und Frankreich ruhig mal näher betrachten sollte.

Mit der Opel Rettung schaufeln wir ein zweites Subventionsgrab a la Bergbau. Auch da war die SPD ja ganz vorne dabei. Natürlich ist mal wieder Wahljahr, zur Abwechslung sogar Superwahljahr, und da paßt es doch ins Konzept, den armen Menschen Hoffnung zu geben. Welche Hoffnung ? Eine verantwortungslose Industrie wirft jedes Dritte Auto auf den Markt, für das es keinen Käufer gibt und beschwert sich anschließend. Wieso ist hier der Staat gefragt ?

Meine Empfehlung lautet daher, Opel pleite gehen zu lassen. Weg damit, aus und vorbei. Statt Milliarden in den Konzern zu pumpen, der mit knapp über 1Mio Fahrzeuge viel zu klein ist, sollte man dieses Geld lieber in die Menschen investieren. Denn langfristig wird Opel  wieder nach Geld fragen; ein Faß ohne Boden. Das Abwracken von Opel hat dann noch den Vorteil, Sarkozy in die Schranken zu weisen. Der organisiert nämlich versteckte Staatshilfen für PSA und Merkel kann derzeit nicht laut aufschreien, da nicht sicher ist, ob Opel nicht auch „illegal“ gerettet werden muß. Seitens GM ist nach heute auch nichts mehr zu erwarten, doch zumindest stimmt Obama die Menschen darauf ein, daß es wohl zu Ende geht. Ford wird überbleiben und somit hat die USA Ihren Dienst an der Marktwirtschaft fast schon übererfüllt – das wären dann mehr als 30% im US Markt.

Apropos US Markt. Die dortigen Preise waren mir schon immer ein Dorn im Auge, konnte man doch ein Auto für 20-30% unter dem deutschen Preis erwerben. Letztlich haben wir Europäer und vor allem Deutsche, den US Markt subventioniert. Nach Meinung der Autoindustrie der Schlüsselmarkt zum Erfolg. Den Zusammenhang habe ich bis heute nicht verstanden, wie ein Markt wichtig sein kann, wenn er schlicht defizitär ist. Aber naja.

Viel wichtiger in diesem Zusammenhang ist die Abwrackprämie. Ich stimme der geäußerten Meinung zu, daß man einen Herionabhängigen nicht sauber bekommt, wenn man ihm noch einen Schuß ermöglicht; und dann noch einen. Doch langfristig hat die Krise für Autoethusiasten etwas wirklich großartiges: die Preise sind für immer kaputt ! Wir werden US Niveau erreichen, denn niemand wird sich kleinere Autos mehr für teures Geld kaufen. Bsp Fiat Panda, der derzeit für € 4999 angboten wird und das so ziemlich 40% unter Liste darstellt. Im ersten Schritt zerstört das den Gebrauchtwagenpreis der sogenannten „youngtimer“, denn Jahreswagen kauft doch niemand mehr, wenn er einen Neuen für weniger Geld erhält. Anschließend gehen auch die älteren Modelle der Kleinwagen auf dem Gebrauchtwagenmarkt in die Knie. Letztlich ist die Diskrepanz zu den Mittel- und Oberklasselimosinen so groß, daß auch hier nachgebessert werden muß.

Statt eine Marktbereinigung zu zu lassen, füttert man eine gierige Industrie mit Geschenken an. Der Absatz steigt wieder ein wenig, doch anschließend ist das Geschrei umso größer. Folglich muß man weiterfüttern oder der Knall kommt später. Allerdings habe ich die Hoffnung für Deutschlands Autobauer nicht aufgegeben. Einige haben die Zeichen der Zeit erkannt und drosseln Ihre Kapazitäten und vor allem die Erwartungen. BMW will hier nur noch profitabel arbeiten und nicht mehr Stückzahl um jeden Preis. Es bleibt spannend.

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Die arme Automobilindustrie

Dezember 7, 2008

Wenn man in den letzten Tagen die Zeitungen aufschlägt, fragt man sich, ob wirklich die schlausten Menschen unsere Republik und Unternehmen lenken. Deutsche Politker wollen Opel retten und tun so, als hätten sie noch nie etwas von Lehman Brothers und der KfW gehört. Die Thematik habe ich hier ja bereits beleuchtet.

Heute möchte ich generell etwas zur Automobilindustrie loswerden. In diesem so (finanz-)geschichtsträchtigen 2008 sind den Autobossen mehrere Dinge gleichzeitig auf die Füsse gefallen:

a) Die Fahrzeuge wurden von Jahr zu Jahr teurer. Hier reicht die offizielle Inflationsrate nicht aus. Dem Verbraucher wurden in einem neuen Modell ehemals Sonderausstattung gleich miteingepackt und der Wagen deutlich im Preis angehoben. Mit Schönrechnerei wurde suggeriert, daß der Wagen eigentlich billiger ist als sein Vorgänger. Nur mal Hand auf s Herz, brauchen wir wirklich unzählige Elektronikhelfer, damit ein Auto auf der Straße bleibt ? Wer zu schnell fährt ,schmiert ab. Das ist heute noch so. Letztlich fahren die Leute schneller, weil die Grenzen verrutscht sind. Passive Sicherheit wie Airbags, Gurt, etc sind hier ausgenommen. Nur der Anteil der Autokosten ist exorbitant.

b) Der Umwelt wurde kein Gedanke gewidmet. Die Autozeitungen überschlugen sich mit Lobliedern zu immer PS stärkeren Boliden. Perversitäten wie Porsche Cayenne oder AMG SL Variante jenseits des Rennstreckenbedarfs. Der Kunde hat es gekauft und der Deutsche kann ja theoretisch auf der Autobahn Vollgas geben. Deswegen hat man hier das Wettrüsten munter mitgemacht. Die Palette der sogenannten Premiumanbieter hat ja fast kein Auto mehr unter 100 PS. Die 200 sind fast in Reichweite. In den 50er eroberte Deutschland mit dem Käfer Europa – mit 34 PS. Das ist nicht mehr zeitgemäß, ein Mittelklassekombi mit 580 PS ist es aber auch nicht. Letztlich wurde gepflegt ein Beruhigungstropfen nach dem anderen verteilt, damit der Kunde immer schön weiter PS kauft. Doch die Bevölkerung hat ein Umweltgewissen entwickelt.

c) Der Spritpreis schoß in die Höhe und nicht nur der Deutsche – weltweit als Umweltmusterknabe bekannt – erkannte einen Zusammenhang zwischen Zylinder, PS, Verbrauch und dem leeren Geldbeutel an der Tankstelle. Auf einmal sind sogar die sonst so resistenten Amis geläutert und meisterschülern nun im Umweltschonen. Auch wenn der Spritpreis zurückgekommen ist, so weiß jeder Autofahrer, daß wir die Preise diesen Sommers spätestens 2010 wiedersehen. Ein Autokauf ist aber meist langfristig ausgelegt.

d) Die EU und die liebe g/km Richtlinie. Sehr nett von Frau Merkel, hier ein paar Euro Steuerbefreiung zu verschenken. Es darf aber fest davon ausgegangen werden, daß das deutsche Rindviech „Autofahrer“ sich davon nicht blenden lassen wird. Ohne eine Grammgrenze keine Sicherheit für den Familienvater, letztlich kauft er für 5-7 Jahre ein Fahrzeug und möchte dies im Anschluß wieder loseisen. Sollte der Wagen aber über einer noch nicht bekannten Grenze liegen, sinkt der Wert. Abgesehen von 3-5 Jahren nicht bekannter Steuern. Da noch nie etwas günstiger wurde, dürfte so eine „Straf“Grammabgabe die paar Kröten Gutschrift sehr schnell aufzehren. Die Verschrottungsprämie zielt in dieselbe Richtung. Vor allem aus Umweltgesichtspunkten lächerlich, werden doch Tonnen CO2 bei der Produktion eines Fahrzeugs ausgestoßen. In diesem Zusammenhang ist die Aussage von Herrn Stadler, Vorstandsvorsitzender bei Audi im Frühjahr 2007 zur aufkommenden Umweltdebatte herrlich: „Nach all dieser Umweltthematik kräht in 4-8 Wochen kein Hahn mehr“.

Hier könnte ich nun eigentlich bereits aufhören. Die obige Situation beschreibt weltweit die Vorgehensweise einer Industrie, die produzierte ohne nach zu denken. Wenn man sich das nüchtern ansieht, erkennt man ein schwelendes Problem. Für GM & Co wohl schon eher glühend, für andere noch lauwarm. Und dann ging Lehman Brothers Pleite – e)

 

Habe ich Mitleid mit den Autobauern ? Ja, mit den Angestellten, denn die haben auf eine Führung gehofft, die Arbeitsplätze sichert. Doch erneut ein tolles Zitat von Audi: „Wir fahren auf Sicht“. Das sollte mal Herr Zetsche sagen. Der Aktienkurs von Mercedes würde sich vermutlich sofort halbieren. Schönen Sonntag noch.

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Opel und der Bergbau

November 17, 2008

Die Welt dreht sich weiter, auch nach wenn wir keine Autokonzerne mehr haben. Auch wird dann die Sonne aufgehen und vielleicht sehen wir das dann ein wenig klarer durch die saubere Luft – oh wie grün, Entschuldigung.

Potz Blitz, nach der einen oder anderen Bank mit dörflichen Namen hat es in Deutschland nun ein Paradeunternehmen erwischt. Opel säuft ab und die Politik übertrumpft sich mit angedrohten Geschenken für den darbenden Konzern; auch wenn Peter Forster sagt, dass es derzeit noch kein Liquiditätsproblem gibt. An der Stelle sei dann mal gefragt, woher die Aufregung denn nun kommen mag ?

Ein wenig erinnert diese Lügerei an die Banken. Quartalsweise lassen die jetzt die Hosen runter und offenbaren Ihre Löcher im Sparstrumpf. Opel mit der Mutter GM in USA wird es nicht besser gehen. Der Untergang steht bevor. Bei allen Rettungsversuchen sollte man aber eines nicht vergessen: Die Autokrise ist hausgemacht und dreht sich wegen der Finanzkrise nur ein wenig schneller. Schuldige sind die Unternehmen, die „weiter, schneller, grösser“ propagierten, die unschlüssigen Politiker und letztlich der dumme Verbraucher. Der kauft nämlich das Produkt und dies mitunter vorurteils- und gedankenfrei. Verschmäht man dieser Zeit den dummen Amerikaner mit den SUVs, so sei dem dt. C Segment Fahrer mit 6 Zylinder der Spiegel vorgehalten ! Beide leben über Ihre Verhältnisse.

 

Die Finanzkrise ist ein Todesurteil für die Wirtschaft und daher musst eingeschritten werden. Die Autokrise ist Missmanagement und bereits seit Jahren ist klar, dass nicht alle Konzerne überleben werden. Hinzukommt teilweise totale Inkompetenz und Ignoranz bei den grossen Drei am See, nur Recht, dass sie absaufen. Der neue US Präsident übt sich bereits ebenfalls in Geschenken, die ihn und die Folgegenerationen noch übel aufstossen werden. Wenn wir ins diesem Sog der Geschehnisse gutes Geld schlechtem hinterherwerfen, erleben wir unser zweites Lehman Brothers. GM braucht jeden Cent und wird sich durch den legalen Trick des Chapter 11 für Jahre jeder Zahlung entziehen. Mit Steuergelder werden Einzelschicksale für ein paar Monate zwangsbeatmet, obwohl der Sensenmann nur kurz woanders vorbeischaut.

Subventionen sollten Schlüsselindustrien zukommen. Subventionen sollten aber keine Todeskandidaten über lange Zeit dahinsiechen lassen. Das geht beim Bergbau schief, das ging bei Nokia schief. Lasst Opel Pleite gehen. GM gleich mit. Am Ende werden Autos benötigt, die VW oder andere liefern.  Denn nur weil GM keine Autos mehr baut, will der Amerikaner ja trotzdem fahren. Kleine, sparsame Autos – wie der Deutsche. So unterschiedlich sind wir doch gar nicht mehr, oder ?

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Liebe Presse, haltet die Fresse

Oktober 27, 2008

Ok, ich habe lange nichts mehr eingestellt, aber ich war im Urlaub.

Auch dort verfolgten mich die Neuigkeiten der Krise. Die Börsencrashs, von einem kann man nicht mehr sprechen. Bemerkenswert hierbei ist die Wortwahl der Journalisten, denen so langsam die Hülsen ausgehen. Nach dem x ten Tag mit y % Verlust an den Weltbörsen funktionieren Worte wie „GAU“, „Schwarzer Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag“ oder „Kernschmelze“ nicht mehr. Es ist an der Zeit, beim Duden mal ein neues Wort anzufordern. Eines, das dieses Geschehen treffend bezeichnet.

Mein Vorschlag hierzu wäre keine Neukreation, sondern ziemlich gewöhnlich: „Ruhe“. Doppelbedeutend für das Ende des Rauschens im Blätterwald und auch das Bewahren derselben. Es hilft vor allem einfach mal nach draussen zu gehen. In Supermärkte, Möbelgeschäfte, Strassenkreuzungen und Cafes. Wer nämlich derzeit vor dem Internet sitzt oder dem TV folgt, glaubt eigentlich schon daran, dass vor seiner Tür nichts mehr geht. Die Lebensmittelabteilung ist leergefegt, der Autoverkehr ist zum Erliegen gekommen und der Anstieg von Kanibalismus steigt wie der Dax täglich fällt. Deutschland unter Waffen, verteidige sich wer kann.

Sind Sie nicht diesem Strom an schlechten Nachrichten müde ? Das Leben macht einem gar keinen Spass mehr. Weihnachten sollten wir diesmal ausfallen lassen, bei 9/11 hatte man ja auch überlegt das Lachen zu verbieten. Dann wäre es konsequent Geldausgeben zu untersagen. Schliesslich muss der Bürger geschützt werden. Das Sprichwort „Kaufe wenn das Blut in den Gassen fliesst“ ging nicht auf, denn die Aktien fallen jeden Tag auf neue bluttriefende Tiefen. Aber ! Aber ist Daimler am Ende, weil sie nur 6 Mrd Gewinn machen ? Ok, 1 Mrd weniger als angekündigt. Die Postbank verliert heute 25% weil sie auch weniger Gewinn meldet – Gewinnwarnung nennt man das. Jeden Tag ein neues Drohszenario, dass von der Presse durch die Öffentlichkeit getrieben wird. Denn irgendeine Sau betrifft irgendwann den letzten resistenten Deutschen/ Bürger. Und dann haben wir es geschafft, oder ? Alle in Panik, alle in Angst.

 

Mein Appell an alle da draussen. Das Leben geht weiter, ob BASF nun bei 20 oder 40 Euro steht. Denn die Firma verkauft weiter Chemie, vielleicht ein bisserl weniger als vorher. Aber weil Gewinne angewarnt werden, ist Dein Job morgen auch noch da. So, darauf ein Bier. Prost

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Deutschland – Autoland – Umweltschutz

September 8, 2008

Nachdem der Benzinpreis wieder auf ein erträglicheres Niveau gefallen ist und der Diesel einen geldbeutelfreundlichen Abstand dazu eingenommen hat, scheint die Autofahrerwelt wieder in Ordnung.

Betrachtet man jedoch die Einflüsse und Auswirkungen diverser Entwicklungen hin zum Umweltschutz etwas genauer, stellt sich doch die Frage, wem das alles nützt. Vorab sei gesagt, dass ich nicht zu den Hybrid Anhängern zähle. Gleichzeitig heisst das aber auch, dass ich keinesfalls gerade die deutschen Hersteller aus Ihrer Veranwortung entlasse.

Die Grenze von 120g/km wurde einst von den deutschen Herstellern propagiert. (Nachtrag: Es waren 140g/km) Die Verbindlichkeit eines EU Kommissars allerdings hatten die Herren damals ebenso wenig auf der Karte, wie das Engagement in dieser Richtung etwas zu unternehmen. Vielmehr lautete das Motto“ grösser, weiter, schneller“ und noch heute werden Fahrzeuge wie der BMW X6 – bald auch als M Version – und Audi RS6 auf den Markt gebracht. Gerne wird sich hier hinter der Floskel versteckt, die Käufer fragen die entsprechenden Fahrzeuge nicht nach.  Nun, die Kaufverweigerung der letzten Monaten spricht nun eine andere Sprache. Erschwerend kommt hinzu, dass die Fahrzeuge seit Jahren exorbitante Preissteigerungen vollzogen haben. Betrachtet man sich heute die Preise des B Segments, so stellt sich der Beobachter die Frage, welcher Familienvater sich eine C-Klasse als T-Modell noch leisten kann ?

Schützenhilfe für „kleiner, leichter, intelligenter“ kam unverhofft durch die sogenannten Heuschrecken, die abgestimmt auf die Urlaubssaison das Öl als Sau durch das Dorf trieben – gleichzeitig den Verbrauchern den Schweiss auf die Stirn. In diesem Sommer 2008 wurde auch dem letzten Ignoranten bewusst, dass seine Spritschleuder vor der Tür eventuell für seinen reellen Bedürfnisse überdimensioniert ist. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist der Absatz für die immer so beliebten SUVs ziemlich begrenzt. Der Markt schreit förmlich nach Fahrzeugen, die den Geldbeutel entlasten. Zum Schrecken der Premiumhersteller gesellt sich noch das Phänomen der Prominenten und dessen grüner Anstrich. Diejenigen, die sonst immer gerne im dicksten Mercedes oder Ferrari vorfuhren, fragen vehement nach Hybrid-Antrieb. Dieser Antrieb von Pionier Toyota seit Jahren beworben, erlebt einen wahren Verkaufsrausch. Honda schneidet sich auch einen Teil dieses Kuchens ab und selbst die grossen Drei werkeln fleissig an Lösungen. Freilich begehen viele Hersteller den Kardnialsfehler, herkömmliche Modelle auf „Hybrid“ zu trimmen  und übersehen hierbei freilich, dass es dem Käufer eines solchen Fahrzeuges auch um eine Aussage an die Öffentlichkeit geht. Mit einem Prius erkennt jeder das Umweltbewusstsein des Fahrers. Ein Hybrid von Ford hingegen unterscheidet sich rein äusserlich nur durch das kleine Schild hinten an der Heckklappe von seinem normalen Brudermodell.

Da Trends meist aus dem Süden von Kalifornien kommen – wo übrigens mit die strengsten Abgsaregeln der Welt herrschen – steht der nächste Trend bereits in den Startlöchern. Während hier noch einige der grossen Drei (Stern, Propeller und Ringe) fleissig ihre Hybrid Hausaufgaben erledigen, verkauft Tesla in und um Los Angeles einen Elektrosportwagen für über US$ 100.000. VW kündigte unterdies an, auch mit einem E Mobil herauszukommen, und Smart probt bereits in London und will dies auf weitere Grossstädte ausweiten.

Die Kompentenz in Sachen Batterie dürfte aber bei den Japanern liegen, die schon seit Jahren mit den Hybriden Erfahrungen sammeln durften. Eine bisher nicht angewandte Kombination aus Diesel und Hybrid soll 2011 von Peugeot kommen. Hier fragt sich der Deutsche, wo z.B. der Dieselkönig Audi bleibt ? Apropos Audi. Kürzlich fiel deren Effizienz Kampagne auf, wo doch allen Ernstes der Audi duo von 1989 mit dem Wort Pionierarbeit in Verbindung gebracht wird. Wieso gibt es dann noch keinen Audi mit Hybridantrieb, wenn das schon seit nun mehr fast 20 Jahren in der Schublade liegt ? Der angekündigte Audi Q7 Hybrid kommt ja wohl eher doch nicht.

Nach der Sicht auf die Industrie sei ein Blick dem Kunden gegönnt. Dieser muss für immer sauberer Fahrzeuge tiefer in die Tasche greifen. Dazu peinigt ihn der Staat mit immer neuen Finessen, denen der gemeine Autofahrer restlos ausgeliefert ist.

Die von vielen gepriesene und von ebenso vielen – meist von deutschen Herstellern – verschriene Hybridtechnik kostet Geld. Ebenso der saubere Diesel, der auch noch Urin im Tank hat. All dies kostet Geld, dass die Unternehmen sich beim Kunden holen. Addiert man dies zu den normalen Steigerungsraten bei den Fahrzeugen, dürfte bald das Ende der Fahnenstange erreicht sein. Menschen sind eben nur bereit eine bestimmte Summe an Geld für ein Fahrzeug auszugeben. Zumal sie schon heute über Ihre Verhältnisse leben, blickt man auf die Finanzierungen und Leasingangebote. Im direkten Zusammenhang mit dieser Misere steht der Staat, der blanken Lobbyismus für die Autoindustrie veranstaltet.

Angefangen bei der neuentfachten Pendlerpauschale und endend bei den Umweltzonen. Der Bürger wird animiert sich von einem Automobil abhängig zu machen, mit dem Zuckerl „Pendlerpauschale“. Aber wieso unterstützt man Familienväter und -mütter, Stunden in einer Blechkiste zu verbringen, statt das zu Hause nahe des Arbeitsplazes zu verlegen und auf aus dem Ruder laufenden Kinder einzuwirken ? Ist das Zuckerl geschluckt, hält man erneut die Hand auf und riegelt Städte für eben diese Pendler ab, sollten die Fahrzeuge nicht die entsprechenden Plaketten tragen. Ich betrachte hier jetzt nicht die Fähigkeit der örtlichen Polizei für Kontrollen, ohne die öffentliche Sicherheitsbelange zu vernachlässigen, sondern unterstelle dem Staat erzwungene Kaufentscheidung. Doch endlich seit Jahren der Verdummelei des Verbrauchers spielt der irgendwie nicht mehr so richtig mit. Erst der U Kat, dann der G Kat. Dann die Russpartikelwarnung und Einführung der Umweltzone. Durch die Hintertür werden dann auch Benziner gleich mit eingefangen und verbannt.

All das, damit wir Verbraucher immer wieder neue Autos kaufen, die vermeintlich umweltfreundlicher sind. Und genau hier ist meines Erachtens ein grosser Fehler in der Rechnung. Nämlich die Gesamtbetrachtung der ver(sch)wendeten Energie !

Ein neues Automobil hat bereits eine erschreckend grosse Menge an CO2 verbraucht, bevor es auch nur einen Meter mit Elektro/ Diesel/ Benzin gerollt ist. Die Entwicklung und Produktion eines PKW verschlingt Unmengen an Ressourcen und dies gilt es doch dem Mehrverbrauch eines 5 Jahre alten Benziners gegenüber eines Neufahrzeuges aufzurechnen. Ohne die Zahlen zu kennen vermute ich, dass ein Aussendienstler ziemlich lange fahren kann, bevor sich das rechnet. Gleiches gilt hier natürlich für die Hybriden mit Ihren stark ätzenden Batterien usw. Natürlich bin auch ich mir bewusst, dass geforscht werden muss und dadurch erst Solarzellen so effizient wurden, dass Sie heute endlich in Ihrer Lebenszeit mehr Energie erzeugen, als Sie in der Produktion verschlangen. Störend bei der Autoindustrie empfinde ich allerdings die Lobbyarbeit der Bundesregierung.

Den Untergangsblues unserer so wichtigen Industrie stimme ich jetzt nicht mit all denen an, die die Arbeitsplätze ob der starken Einschnitte wegen diesen Dilemmas schützen möchten. Vielmehr stimme ich den Abgesang einer Ära in ein paar Jahren an, wenn man die deutschen Hersteller weiter schützt und protagiert, während uns die Japaner den Schneid abkaufen. Dass nichts ewig andauert, spüren gerade Ford & Co. Kein Monopol, keine Vorherschaft dauert ewig und falscher Protagonimus der Politik hilft unserer Industrie langfristig überhaupt nicht. Im Gegenteil.

Übrigens wäre eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 130km/h eine einfache und fast kostenfreie Umweltschutzmassnahme. Dass hier der ADAC Veto mit dem Argument einlegt, auf deutschen Autobahnen gebe es ohnehin nur wenige „offene“ Strecken, zeugt meiner Meinung nach von Borniertheit im klinischen Ausmass. Letztlich würde der Ausstoss von Co2  durch die geringe Geschwindigkeit reduziert und beim Kauf der neuen Fahrzeuge entscheidend beeinflusst. Mit dem Wissen um fehlende theoretische Hochgeschwindigkeitsausfahrten, entscheidet sich der Familienvater für vernünftige Motorisierung, statt des 6 Zylinders mit über 200PS.

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China’s Drache nimmt Rache bei Olympia

August 4, 2008

Seit einigen Jahren wird das Land der Mitte mal als Ausgeburt des Bösen, mal als Brutstätte unserer billigen T-Shirts und Sportschuhe verschrien. Je nachdem was gerade en vogue ist.

Wirtschaftlich betrachtet ist China mittlerweile schon wieder viel zu exklusiv und teuer. Die Nomaden der Industrie ziehen bereits weiter. Prominentes Beispiel hierfür der dt. Sportschuhersteller mit neuer Heimat in Vietnam. Entgegen der vorherrschenden Meinung, dass die Produktionen immer weiter nach Osten abdriften und wir in Deutschland einfach nur warten müssen, bis sie wieder bei uns ankommen, ändert Adidas einfach die Himmelsrichtung. Allerdings nur ein paar km entlang der Breitengrade. Andere Unternehmen sind da schon drastischer und verlagern die Produktion gleich wieder komplett nach Deutschland, Steiff sei Dank.

Noch vor „Olympia“ war es kein Geheimnis, dass die Machtverhältnisse der Volksrepublik China nicht unbedingt viel mit der Meinung des Volkes zu tun haben. Darüber hinaus gibt es soviele Chinesen, da kann man als Herrscher auch mal den einen oder anderen ausknipsen, wegsperren oder ins Exil schicken. Das fällt bei 1 Mrd plus oder minus gar nicht auf. Ok, abgesehen von Amnesty International und ähnlichen Organisationen schert es keinen Politiker oder Wirtschaftsboss einen feuchten Dreck, was mit den Menschenrechten passiert. Hier zählen nur €€€. Das gilt für beide gleichermassen.

Während sich Politiker bei günstigen Gelegenheiten als Menschenfreunde hinstellen und Machtmissbrauch in einigen Ländern massiv kritisieren, sogar Embargos aussprechen, ist die Sichtweise bei der am schnellsten wachsende Volkswirtschaft urplötzlich sehr indifferent. Einige Länder sind eben gleicher als gleich. Von Wirtschaftsführern ist erst gar keine Moral zu erwarten, werden die doch von Ihren Aktionären zu immer neuen Renditen getrieben. Folglich eine deutliche Niederlage für Vernunft und Moral.

Mit den olympischen Spielen als friedliche Messlatte der Jugend aus aller Welt hoffte die oben angesprochene Zielgruppe samt des IOC wohl auf eine Läuterung in China. Zugegeben, einige hatten wieder mal nur €€€ im Blick, andere grössenwahngrenznahe Erfahrungen hinsichtlich der Auswirkung und Strahlkraft der 5 Ringe.

Am Ende des Tages litten alle wohl an partieller oder ganzheitlicher Dummheit. Schliesslich belohnt man ein Land wie China mit diesem Sportereignis noch für seine fragwürdige Politik und baut auf ein Druckmittel, was auch vorher schon nicht funktionierte. Was wollen Sie denn tun, die Coca Colas, VWs und Obis dieser Welt, wenn der Drache nicht mitspielt. Das Feuer, das er auszuspeien vermag ist zu heiss für jedes dicke Fell. Und ist die Entscheidung erstmal gefallen, dann gibt es auch kein zurück mehr. Da sind wir nun heute: Nach Tibet, Smog und Internetzensur leidet das Interesse des Zuschauers mit dem Ansehen von China um die Wette. Nur mit dem Unterschied dass das eine noch sinken kann.

Im Laufe der Spiele wird sicherlich noch das Doping auf den Plan treten. Zuletzt hat es die Tour de France fast zerstört, der Olympiade gibt es dann wohl den Rest. Einzig eine Nation mit Ihrer Propaganda wird sich diese Spiele schönreden, als die besten Spiele aller Zeiten: China. Und sind wir doch alle Mal ehrlich, nur für die haben wir s doch gemacht. Betteln und schleimen um Umsatz.

 

Herr Rogge, die Spiele hätte nie nach China gehen dürfen. Schon alleine deswege nicht, weil Spiele kein Land erhalten, sondern eigentlich eine Stadt. Ich hoffe der Zuschauer wendet sich ab und die Sponsoren erleben ein Disaster. Das wäre zumindest eine faire Strafe für Organisationen ohne Rückgrat.