Archive for the ‘Umwelt’ Category

h1

Es ist vollbracht – die Vollkasko vom Staat

Mai 30, 2009

Ohne jeden Zynismus gratuliere ich Theodor von Guttenberg zu seiner Standhaftigkeit in der „Opel“Frage. In den letzten Wochen wurde immer wieder nach Politikern mit Profil gesucht, wie ehedem ein Franz Josef oder Helmut Schmidt. Taataaa, hier ist einer.

Während die SPD sich in alter Bergbau- und Bauernmanier für eine Rettung der 25.000 Mitarbeiter stark macht, sieht Hr Guttenberg 80 Mio Menschen, einige davon Steuerzahler. Am Rande bemerkt, eine schwindende Zahl von Steuerzahlern. Da schon ausreichend über das Thema geschrieben wurde und die Rückendeckung aus der eigenen Partei für Theo s Einstellung dann auch kam, will ich hier mal eine Prognose wagen.

Ob Magna, Fiat oder sonstwer. Spätestens heute kennt jeder die Risiken und es gibt bei den Bietern Leute, die mit einem Taschenrechner umgehen können. Darüber hinaus bedarf es keiner Glaskugel, wie sich die Autoindustrie entwicklen wird. Also dürfte es relativ deckungsgleiche Risikomodelle geben. Magna’s Hintertür ist der Rückzug aus dem Geschäft und sollten Sie es durchziehen, so werden noch mehr als die jetzt bekannt gewordenen Menschen arbeitslos. Vielleicht schon im November, wenn die Wahl vorbei ist.

Mindestens eins der Werke in Deutschland wird mittelfristig geschlossen. In wenigen Jahren werden die Produktionsanlagen dann nach Osten wandern und mit Ihnen weitere Arbeitsplätze. Ich bleibe dabei, die Marke hätte untergehen sollen und all das Geld wäre für das Auffangen der Angestellten besser aufgehoben gewesen. 30% Überproduktion weltweit ! Jedes Dritte Auto.

Der nächste Kandidat steht auch schon parat. Arcandor, wobei ich den Laden schon nicht retten würde, weil er so scheiße heißt. Abgesehen davon gibt es hier sogar einen Käufer. Die Metro. Nur wieso mischt hier schon wieder der Staat mit und spielt sich zum Paten auf ? Ich glaube, nach der Bankenrettung und all den VEB Geldinstituten ist vor allem die linke Seite auf dem Geschmack der DDR gekommen.

Da fällt mir gerade was ein. Alle sprechen von Managergehältern und Verantwortung. Das Modewort „Nachhaltigkeit“ ist in aller Munde. Die Boni sollten nur bei guter Leistung ausbezahlt werden. Apropos Leistung: wäre es nicht eine Idee, den Politikern das dt. Durchschnittsgehalt zu zahlen und den Rest variabel zu halten ? Richtwerte könnten Reduzierung der Neuverschuldung, Verringerung der Sozialhilfeempfänger & des CO2 Ausst0ß, Senkung der Gesundheitskosten bei gleichbleibendem Service und zu guter letzt die Platzierung in der PISA Studie sein.

Die Kollegen sind alle vier Jahre im Amt. Da ist das eine oder andere sicherlich leistbar. Wenn am Ende nix herausgekommen ist, gibt es keine fette Bonuszahlung. Hat es hingegen geklappt, klingelt es in der Kasse. Oh und auch die Opposition wird beteiligt, sonst sperren die sich gegenseitig und nichts geht voran. Das wäre doch auch mal ein Modell, über das es sich nachzudenken lohnen würden ?

h1

Die arme Automobilindustrie

Dezember 7, 2008

Wenn man in den letzten Tagen die Zeitungen aufschlägt, fragt man sich, ob wirklich die schlausten Menschen unsere Republik und Unternehmen lenken. Deutsche Politker wollen Opel retten und tun so, als hätten sie noch nie etwas von Lehman Brothers und der KfW gehört. Die Thematik habe ich hier ja bereits beleuchtet.

Heute möchte ich generell etwas zur Automobilindustrie loswerden. In diesem so (finanz-)geschichtsträchtigen 2008 sind den Autobossen mehrere Dinge gleichzeitig auf die Füsse gefallen:

a) Die Fahrzeuge wurden von Jahr zu Jahr teurer. Hier reicht die offizielle Inflationsrate nicht aus. Dem Verbraucher wurden in einem neuen Modell ehemals Sonderausstattung gleich miteingepackt und der Wagen deutlich im Preis angehoben. Mit Schönrechnerei wurde suggeriert, daß der Wagen eigentlich billiger ist als sein Vorgänger. Nur mal Hand auf s Herz, brauchen wir wirklich unzählige Elektronikhelfer, damit ein Auto auf der Straße bleibt ? Wer zu schnell fährt ,schmiert ab. Das ist heute noch so. Letztlich fahren die Leute schneller, weil die Grenzen verrutscht sind. Passive Sicherheit wie Airbags, Gurt, etc sind hier ausgenommen. Nur der Anteil der Autokosten ist exorbitant.

b) Der Umwelt wurde kein Gedanke gewidmet. Die Autozeitungen überschlugen sich mit Lobliedern zu immer PS stärkeren Boliden. Perversitäten wie Porsche Cayenne oder AMG SL Variante jenseits des Rennstreckenbedarfs. Der Kunde hat es gekauft und der Deutsche kann ja theoretisch auf der Autobahn Vollgas geben. Deswegen hat man hier das Wettrüsten munter mitgemacht. Die Palette der sogenannten Premiumanbieter hat ja fast kein Auto mehr unter 100 PS. Die 200 sind fast in Reichweite. In den 50er eroberte Deutschland mit dem Käfer Europa – mit 34 PS. Das ist nicht mehr zeitgemäß, ein Mittelklassekombi mit 580 PS ist es aber auch nicht. Letztlich wurde gepflegt ein Beruhigungstropfen nach dem anderen verteilt, damit der Kunde immer schön weiter PS kauft. Doch die Bevölkerung hat ein Umweltgewissen entwickelt.

c) Der Spritpreis schoß in die Höhe und nicht nur der Deutsche – weltweit als Umweltmusterknabe bekannt – erkannte einen Zusammenhang zwischen Zylinder, PS, Verbrauch und dem leeren Geldbeutel an der Tankstelle. Auf einmal sind sogar die sonst so resistenten Amis geläutert und meisterschülern nun im Umweltschonen. Auch wenn der Spritpreis zurückgekommen ist, so weiß jeder Autofahrer, daß wir die Preise diesen Sommers spätestens 2010 wiedersehen. Ein Autokauf ist aber meist langfristig ausgelegt.

d) Die EU und die liebe g/km Richtlinie. Sehr nett von Frau Merkel, hier ein paar Euro Steuerbefreiung zu verschenken. Es darf aber fest davon ausgegangen werden, daß das deutsche Rindviech „Autofahrer“ sich davon nicht blenden lassen wird. Ohne eine Grammgrenze keine Sicherheit für den Familienvater, letztlich kauft er für 5-7 Jahre ein Fahrzeug und möchte dies im Anschluß wieder loseisen. Sollte der Wagen aber über einer noch nicht bekannten Grenze liegen, sinkt der Wert. Abgesehen von 3-5 Jahren nicht bekannter Steuern. Da noch nie etwas günstiger wurde, dürfte so eine „Straf“Grammabgabe die paar Kröten Gutschrift sehr schnell aufzehren. Die Verschrottungsprämie zielt in dieselbe Richtung. Vor allem aus Umweltgesichtspunkten lächerlich, werden doch Tonnen CO2 bei der Produktion eines Fahrzeugs ausgestoßen. In diesem Zusammenhang ist die Aussage von Herrn Stadler, Vorstandsvorsitzender bei Audi im Frühjahr 2007 zur aufkommenden Umweltdebatte herrlich: „Nach all dieser Umweltthematik kräht in 4-8 Wochen kein Hahn mehr“.

Hier könnte ich nun eigentlich bereits aufhören. Die obige Situation beschreibt weltweit die Vorgehensweise einer Industrie, die produzierte ohne nach zu denken. Wenn man sich das nüchtern ansieht, erkennt man ein schwelendes Problem. Für GM & Co wohl schon eher glühend, für andere noch lauwarm. Und dann ging Lehman Brothers Pleite – e)

 

Habe ich Mitleid mit den Autobauern ? Ja, mit den Angestellten, denn die haben auf eine Führung gehofft, die Arbeitsplätze sichert. Doch erneut ein tolles Zitat von Audi: „Wir fahren auf Sicht“. Das sollte mal Herr Zetsche sagen. Der Aktienkurs von Mercedes würde sich vermutlich sofort halbieren. Schönen Sonntag noch.

h1

Deutschland – Autoland – Umweltschutz

September 8, 2008

Nachdem der Benzinpreis wieder auf ein erträglicheres Niveau gefallen ist und der Diesel einen geldbeutelfreundlichen Abstand dazu eingenommen hat, scheint die Autofahrerwelt wieder in Ordnung.

Betrachtet man jedoch die Einflüsse und Auswirkungen diverser Entwicklungen hin zum Umweltschutz etwas genauer, stellt sich doch die Frage, wem das alles nützt. Vorab sei gesagt, dass ich nicht zu den Hybrid Anhängern zähle. Gleichzeitig heisst das aber auch, dass ich keinesfalls gerade die deutschen Hersteller aus Ihrer Veranwortung entlasse.

Die Grenze von 120g/km wurde einst von den deutschen Herstellern propagiert. (Nachtrag: Es waren 140g/km) Die Verbindlichkeit eines EU Kommissars allerdings hatten die Herren damals ebenso wenig auf der Karte, wie das Engagement in dieser Richtung etwas zu unternehmen. Vielmehr lautete das Motto“ grösser, weiter, schneller“ und noch heute werden Fahrzeuge wie der BMW X6 – bald auch als M Version – und Audi RS6 auf den Markt gebracht. Gerne wird sich hier hinter der Floskel versteckt, die Käufer fragen die entsprechenden Fahrzeuge nicht nach.  Nun, die Kaufverweigerung der letzten Monaten spricht nun eine andere Sprache. Erschwerend kommt hinzu, dass die Fahrzeuge seit Jahren exorbitante Preissteigerungen vollzogen haben. Betrachtet man sich heute die Preise des B Segments, so stellt sich der Beobachter die Frage, welcher Familienvater sich eine C-Klasse als T-Modell noch leisten kann ?

Schützenhilfe für „kleiner, leichter, intelligenter“ kam unverhofft durch die sogenannten Heuschrecken, die abgestimmt auf die Urlaubssaison das Öl als Sau durch das Dorf trieben – gleichzeitig den Verbrauchern den Schweiss auf die Stirn. In diesem Sommer 2008 wurde auch dem letzten Ignoranten bewusst, dass seine Spritschleuder vor der Tür eventuell für seinen reellen Bedürfnisse überdimensioniert ist. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist der Absatz für die immer so beliebten SUVs ziemlich begrenzt. Der Markt schreit förmlich nach Fahrzeugen, die den Geldbeutel entlasten. Zum Schrecken der Premiumhersteller gesellt sich noch das Phänomen der Prominenten und dessen grüner Anstrich. Diejenigen, die sonst immer gerne im dicksten Mercedes oder Ferrari vorfuhren, fragen vehement nach Hybrid-Antrieb. Dieser Antrieb von Pionier Toyota seit Jahren beworben, erlebt einen wahren Verkaufsrausch. Honda schneidet sich auch einen Teil dieses Kuchens ab und selbst die grossen Drei werkeln fleissig an Lösungen. Freilich begehen viele Hersteller den Kardnialsfehler, herkömmliche Modelle auf „Hybrid“ zu trimmen  und übersehen hierbei freilich, dass es dem Käufer eines solchen Fahrzeuges auch um eine Aussage an die Öffentlichkeit geht. Mit einem Prius erkennt jeder das Umweltbewusstsein des Fahrers. Ein Hybrid von Ford hingegen unterscheidet sich rein äusserlich nur durch das kleine Schild hinten an der Heckklappe von seinem normalen Brudermodell.

Da Trends meist aus dem Süden von Kalifornien kommen – wo übrigens mit die strengsten Abgsaregeln der Welt herrschen – steht der nächste Trend bereits in den Startlöchern. Während hier noch einige der grossen Drei (Stern, Propeller und Ringe) fleissig ihre Hybrid Hausaufgaben erledigen, verkauft Tesla in und um Los Angeles einen Elektrosportwagen für über US$ 100.000. VW kündigte unterdies an, auch mit einem E Mobil herauszukommen, und Smart probt bereits in London und will dies auf weitere Grossstädte ausweiten.

Die Kompentenz in Sachen Batterie dürfte aber bei den Japanern liegen, die schon seit Jahren mit den Hybriden Erfahrungen sammeln durften. Eine bisher nicht angewandte Kombination aus Diesel und Hybrid soll 2011 von Peugeot kommen. Hier fragt sich der Deutsche, wo z.B. der Dieselkönig Audi bleibt ? Apropos Audi. Kürzlich fiel deren Effizienz Kampagne auf, wo doch allen Ernstes der Audi duo von 1989 mit dem Wort Pionierarbeit in Verbindung gebracht wird. Wieso gibt es dann noch keinen Audi mit Hybridantrieb, wenn das schon seit nun mehr fast 20 Jahren in der Schublade liegt ? Der angekündigte Audi Q7 Hybrid kommt ja wohl eher doch nicht.

Nach der Sicht auf die Industrie sei ein Blick dem Kunden gegönnt. Dieser muss für immer sauberer Fahrzeuge tiefer in die Tasche greifen. Dazu peinigt ihn der Staat mit immer neuen Finessen, denen der gemeine Autofahrer restlos ausgeliefert ist.

Die von vielen gepriesene und von ebenso vielen – meist von deutschen Herstellern – verschriene Hybridtechnik kostet Geld. Ebenso der saubere Diesel, der auch noch Urin im Tank hat. All dies kostet Geld, dass die Unternehmen sich beim Kunden holen. Addiert man dies zu den normalen Steigerungsraten bei den Fahrzeugen, dürfte bald das Ende der Fahnenstange erreicht sein. Menschen sind eben nur bereit eine bestimmte Summe an Geld für ein Fahrzeug auszugeben. Zumal sie schon heute über Ihre Verhältnisse leben, blickt man auf die Finanzierungen und Leasingangebote. Im direkten Zusammenhang mit dieser Misere steht der Staat, der blanken Lobbyismus für die Autoindustrie veranstaltet.

Angefangen bei der neuentfachten Pendlerpauschale und endend bei den Umweltzonen. Der Bürger wird animiert sich von einem Automobil abhängig zu machen, mit dem Zuckerl „Pendlerpauschale“. Aber wieso unterstützt man Familienväter und -mütter, Stunden in einer Blechkiste zu verbringen, statt das zu Hause nahe des Arbeitsplazes zu verlegen und auf aus dem Ruder laufenden Kinder einzuwirken ? Ist das Zuckerl geschluckt, hält man erneut die Hand auf und riegelt Städte für eben diese Pendler ab, sollten die Fahrzeuge nicht die entsprechenden Plaketten tragen. Ich betrachte hier jetzt nicht die Fähigkeit der örtlichen Polizei für Kontrollen, ohne die öffentliche Sicherheitsbelange zu vernachlässigen, sondern unterstelle dem Staat erzwungene Kaufentscheidung. Doch endlich seit Jahren der Verdummelei des Verbrauchers spielt der irgendwie nicht mehr so richtig mit. Erst der U Kat, dann der G Kat. Dann die Russpartikelwarnung und Einführung der Umweltzone. Durch die Hintertür werden dann auch Benziner gleich mit eingefangen und verbannt.

All das, damit wir Verbraucher immer wieder neue Autos kaufen, die vermeintlich umweltfreundlicher sind. Und genau hier ist meines Erachtens ein grosser Fehler in der Rechnung. Nämlich die Gesamtbetrachtung der ver(sch)wendeten Energie !

Ein neues Automobil hat bereits eine erschreckend grosse Menge an CO2 verbraucht, bevor es auch nur einen Meter mit Elektro/ Diesel/ Benzin gerollt ist. Die Entwicklung und Produktion eines PKW verschlingt Unmengen an Ressourcen und dies gilt es doch dem Mehrverbrauch eines 5 Jahre alten Benziners gegenüber eines Neufahrzeuges aufzurechnen. Ohne die Zahlen zu kennen vermute ich, dass ein Aussendienstler ziemlich lange fahren kann, bevor sich das rechnet. Gleiches gilt hier natürlich für die Hybriden mit Ihren stark ätzenden Batterien usw. Natürlich bin auch ich mir bewusst, dass geforscht werden muss und dadurch erst Solarzellen so effizient wurden, dass Sie heute endlich in Ihrer Lebenszeit mehr Energie erzeugen, als Sie in der Produktion verschlangen. Störend bei der Autoindustrie empfinde ich allerdings die Lobbyarbeit der Bundesregierung.

Den Untergangsblues unserer so wichtigen Industrie stimme ich jetzt nicht mit all denen an, die die Arbeitsplätze ob der starken Einschnitte wegen diesen Dilemmas schützen möchten. Vielmehr stimme ich den Abgesang einer Ära in ein paar Jahren an, wenn man die deutschen Hersteller weiter schützt und protagiert, während uns die Japaner den Schneid abkaufen. Dass nichts ewig andauert, spüren gerade Ford & Co. Kein Monopol, keine Vorherschaft dauert ewig und falscher Protagonimus der Politik hilft unserer Industrie langfristig überhaupt nicht. Im Gegenteil.

Übrigens wäre eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 130km/h eine einfache und fast kostenfreie Umweltschutzmassnahme. Dass hier der ADAC Veto mit dem Argument einlegt, auf deutschen Autobahnen gebe es ohnehin nur wenige „offene“ Strecken, zeugt meiner Meinung nach von Borniertheit im klinischen Ausmass. Letztlich würde der Ausstoss von Co2  durch die geringe Geschwindigkeit reduziert und beim Kauf der neuen Fahrzeuge entscheidend beeinflusst. Mit dem Wissen um fehlende theoretische Hochgeschwindigkeitsausfahrten, entscheidet sich der Familienvater für vernünftige Motorisierung, statt des 6 Zylinders mit über 200PS.

h1

Crashtest oder culture clash ?

Juli 28, 2008

Nun hat der ADAC ein weiteres Mal die Physik massentauglich und in Bildern aufgearbeitet. Wenn eine Masse von über 2 t auf eine Masse von knapp 1 t trifft, hat das verheerendere Folgen für die leichere Masse.

Im konkreten Fall überlebt der Passagier im Audi Q7 den Aufprall auf den Fiat 500 mit einer höheren Wahrscheinlichkeit, als der Pilot des italienischen Kleinwagens. Nach dem Schock dieser unglaublichen Erkenntnis, die niemand vorausahnen konnte, wird auch gleich die Bewertung der Sterne im NCAP Test in Frage gestellt.

Gleichzeitig wird aber verschwiegen, dass in jedem Test ein Modellablauf simuliert wird, standardisiert um vergleichen zu können. In der echten Welt wird kaum einer in der besagten Geschwindigkeit im exakten Winkel auf ein Hindernis treffen und somit die Werte aus dem Test erreichen. Folglich sind die Sterne ein Anhaltspunkt und letztlich Augenwischerein. Denn wer mit 130km/h vor den Brückenpfeiler hämmert, dürfte beim Aufprall in jedem Fahrzeug ein letztes Mal Luft aus dem Brustkorb lassen.

Der Ansatz der Partnerschaftlichkeit ist allerdings viel interessanter und vielschichtiger. Hier wird Audi exemplarisch ans Kreuz genagelt, weil man nicht genug für die armen Unfallgegner tut. Schon alleine das Wort Gegner spiegelt doch exakt das wider, worum es eigentlich geht.

Fahrer eines SUV sind nicht nur Umweltsünder erster Güte – auch eine neue Erkenntnis – sondern nehmen beim Kauf eines Automobils gelassen hin, dass Ihnen eine erhabene – oder erhebende – Sitzposition in Anlehnung an des Kaisers Thron vor der Solidarität mit dem Pöbel geht. Im Grunde kann man den Käufern nicht nur rücksichtslose Umweltverschmutzung auf Raten vorwerfen, sondern auch fahrlässige Tötung aus Rücksichtslosigkeit.

Ein Gesetz muss her, um dieses Treiben zu beenden, schreien hier vielleicht einige. Vielleicht appellieren wir aber auch an die Vernunft der Mitmenschen und fahren mit gleichgestellten Modellen auf verstopften Strassen. Und das Vernunft gut funktioniert, beweist das Thema Tempolimit und Nichtrauchergesetz. Gesetze kann man übertreten, Vernunft ausschalten. Was uns alle im Staat gleich macht, ist die Sorge ums Geld. Folglich sollten diese Fahrzeuge einfach derart steuerlich benachteiligt werden, dass sich wirklich ggf nur Förster oder Prolls ein solches Fahrzeug leisten. Dieser geringe %satz stellt dann auch keine grosse Gefährdung mehr da, denn wie oft berühren sich Panzerspähwage und VW Polo auf öffentlichen Strassen ?