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Opel und der Bergbau

November 17, 2008

Die Welt dreht sich weiter, auch nach wenn wir keine Autokonzerne mehr haben. Auch wird dann die Sonne aufgehen und vielleicht sehen wir das dann ein wenig klarer durch die saubere Luft – oh wie grün, Entschuldigung.

Potz Blitz, nach der einen oder anderen Bank mit dörflichen Namen hat es in Deutschland nun ein Paradeunternehmen erwischt. Opel säuft ab und die Politik übertrumpft sich mit angedrohten Geschenken für den darbenden Konzern; auch wenn Peter Forster sagt, dass es derzeit noch kein Liquiditätsproblem gibt. An der Stelle sei dann mal gefragt, woher die Aufregung denn nun kommen mag ?

Ein wenig erinnert diese Lügerei an die Banken. Quartalsweise lassen die jetzt die Hosen runter und offenbaren Ihre Löcher im Sparstrumpf. Opel mit der Mutter GM in USA wird es nicht besser gehen. Der Untergang steht bevor. Bei allen Rettungsversuchen sollte man aber eines nicht vergessen: Die Autokrise ist hausgemacht und dreht sich wegen der Finanzkrise nur ein wenig schneller. Schuldige sind die Unternehmen, die „weiter, schneller, grösser“ propagierten, die unschlüssigen Politiker und letztlich der dumme Verbraucher. Der kauft nämlich das Produkt und dies mitunter vorurteils- und gedankenfrei. Verschmäht man dieser Zeit den dummen Amerikaner mit den SUVs, so sei dem dt. C Segment Fahrer mit 6 Zylinder der Spiegel vorgehalten ! Beide leben über Ihre Verhältnisse.

 

Die Finanzkrise ist ein Todesurteil für die Wirtschaft und daher musst eingeschritten werden. Die Autokrise ist Missmanagement und bereits seit Jahren ist klar, dass nicht alle Konzerne überleben werden. Hinzukommt teilweise totale Inkompetenz und Ignoranz bei den grossen Drei am See, nur Recht, dass sie absaufen. Der neue US Präsident übt sich bereits ebenfalls in Geschenken, die ihn und die Folgegenerationen noch übel aufstossen werden. Wenn wir ins diesem Sog der Geschehnisse gutes Geld schlechtem hinterherwerfen, erleben wir unser zweites Lehman Brothers. GM braucht jeden Cent und wird sich durch den legalen Trick des Chapter 11 für Jahre jeder Zahlung entziehen. Mit Steuergelder werden Einzelschicksale für ein paar Monate zwangsbeatmet, obwohl der Sensenmann nur kurz woanders vorbeischaut.

Subventionen sollten Schlüsselindustrien zukommen. Subventionen sollten aber keine Todeskandidaten über lange Zeit dahinsiechen lassen. Das geht beim Bergbau schief, das ging bei Nokia schief. Lasst Opel Pleite gehen. GM gleich mit. Am Ende werden Autos benötigt, die VW oder andere liefern.  Denn nur weil GM keine Autos mehr baut, will der Amerikaner ja trotzdem fahren. Kleine, sparsame Autos – wie der Deutsche. So unterschiedlich sind wir doch gar nicht mehr, oder ?