Nun hat der ADAC ein weiteres Mal die Physik massentauglich und in Bildern aufgearbeitet. Wenn eine Masse von über 2 t auf eine Masse von knapp 1 t trifft, hat das verheerendere Folgen für die leichere Masse.
Im konkreten Fall überlebt der Passagier im Audi Q7 den Aufprall auf den Fiat 500 mit einer höheren Wahrscheinlichkeit, als der Pilot des italienischen Kleinwagens. Nach dem Schock dieser unglaublichen Erkenntnis, die niemand vorausahnen konnte, wird auch gleich die Bewertung der Sterne im NCAP Test in Frage gestellt.
Gleichzeitig wird aber verschwiegen, dass in jedem Test ein Modellablauf simuliert wird, standardisiert um vergleichen zu können. In der echten Welt wird kaum einer in der besagten Geschwindigkeit im exakten Winkel auf ein Hindernis treffen und somit die Werte aus dem Test erreichen. Folglich sind die Sterne ein Anhaltspunkt und letztlich Augenwischerein. Denn wer mit 130km/h vor den Brückenpfeiler hämmert, dürfte beim Aufprall in jedem Fahrzeug ein letztes Mal Luft aus dem Brustkorb lassen.
Der Ansatz der Partnerschaftlichkeit ist allerdings viel interessanter und vielschichtiger. Hier wird Audi exemplarisch ans Kreuz genagelt, weil man nicht genug für die armen Unfallgegner tut. Schon alleine das Wort Gegner spiegelt doch exakt das wider, worum es eigentlich geht.
Fahrer eines SUV sind nicht nur Umweltsünder erster Güte – auch eine neue Erkenntnis – sondern nehmen beim Kauf eines Automobils gelassen hin, dass Ihnen eine erhabene – oder erhebende – Sitzposition in Anlehnung an des Kaisers Thron vor der Solidarität mit dem Pöbel geht. Im Grunde kann man den Käufern nicht nur rücksichtslose Umweltverschmutzung auf Raten vorwerfen, sondern auch fahrlässige Tötung aus Rücksichtslosigkeit.
Ein Gesetz muss her, um dieses Treiben zu beenden, schreien hier vielleicht einige. Vielleicht appellieren wir aber auch an die Vernunft der Mitmenschen und fahren mit gleichgestellten Modellen auf verstopften Strassen. Und das Vernunft gut funktioniert, beweist das Thema Tempolimit und Nichtrauchergesetz. Gesetze kann man übertreten, Vernunft ausschalten. Was uns alle im Staat gleich macht, ist die Sorge ums Geld. Folglich sollten diese Fahrzeuge einfach derart steuerlich benachteiligt werden, dass sich wirklich ggf nur Förster oder Prolls ein solches Fahrzeug leisten. Dieser geringe %satz stellt dann auch keine grosse Gefährdung mehr da, denn wie oft berühren sich Panzerspähwage und VW Polo auf öffentlichen Strassen ?